IHS: PERC- und n-type-Technologie gewinnen zunehmend an Bedeutung

Teilen

Im vergangenen Jahreszehnt hat die siebgedruckte Aluminium back surface field (Al-BSF)-Solarzelle den Markt dominiert. Ihr Marktanteil liege in diesem Jahr bei etwa 80 Prozent, was ein leichter Rückgang gegenüber den Vorjahren sei, so die am Mittwoch veröffentlichte Analyse von IHS Markit. Bis 2020 werde sich der Anteil für die Al-BSF-Solarzellen auf weniger als 60 Prozent reduzieren. Grund sei, dass effizientere Technologien zunehmend an Bedeutung und Marktanteil gewinnen. Dies betreffe etwa PERC-, Heterojunction (HJT)- oder IBC-Solarzellen. Der starke weltweite Nachfrage nach Solarmodulen mit höheren Leistungen werde besonders durch PERC- und die n-type-Zelltechnologien der nächsten Generation – darunter HJT und IBC – getrieben, so die Analysten weiter.

PERC wird nach Ansicht von IHS Markit bis 2020 zu einer „Mainstream“-Technologie und sich unter den neuesten Technologien am stärksten durchsetzen können. Sie werde bereits zunehmend von führenden Solarzellen-Herstellern eingesetzt, die ihre Produktionslinien für die PERC-Technologie um- und aufrüsteten. Bis zum Jahresende erwarten die Analysten, dass es 23 Hersteller für PERC-Solarzellen mit einer weltweiten Kapazität von 12 Gigawatt geben werde. Dies entspreche einem Marktanteil von rund 14 Prozent an den globalen Zellfertigungskapazitäten.

Vor allem wirtschaftliche Gründe sorgten für die rasche Ausbreitung der PERC-Technologie. Sie sei weniger kapitalintensiv für Zellhersteller und sorge zugleich für deutliche Verbesserungen der Wirkungsgrade. Das derzeit herrschende Modulüberangebot werde sich auch 2017 weiter fortsetzen, was zu weiter sinkenden durchschnittlichen Verkaufspreisen führen werde, so die Analysten von IHS Markit. Für die Hersteller der leistungsstärkeren Solarmodule sei es wichtig, dass sie ihre Produktionskosten unter Kontrolle hielten, ohne die Qualität und Leistung der Endprodukte zu beeinträchtigen, was in Zeiten fallender Preise und Margen kritisch wäre.

Auch die n-type-Zelltechnologien würden ihren Marktanteil weiter steigern. Dieser lag IHS Markit zufolge 2015 bei 3 Prozent und steigt bis 2020 auf 14 Prozent. Die HJT- und IBC-Technologie sei in der Vergangenheit von Herstellern wie Panasonic oder Sunpower bereits erfolgreich in die Massenfertigung überführt worden. Andere führende Zellhersteller würden diesem Vorbild nun rasch folgen. Im ersten Quartal 2016 habe IHS acht Unternehmen ausmachen können, die Pläne für die Einführung von n-type-Technologien hätten. Viele dieser Newcomer seien kleinere Hersteller, die nach Nischenmärkten suchten um mit den Tier-1-Produzenten konkurrieren zu können.

Die vermehrten Investitionen von Photovoltaik-Hersteller in die effizienteren Technologien hätten auch große Auswirkungen auf die Equipment-Lieferanten. IHS Markit erwartet, dass es in den kommenden Jahren einen großen Umschwung geben werde. Ab 2019 könnten demnach die Investitionen in BSF-Solarzellen sinken, während die Bestellungen für PERC-, HJT- und IBC-Solarzellen weiter anwachsen würden. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.